Neulich wieder eine IP-Kamera eingerichtet. Wie soll es heutzutage
anders sein: QR-Code auf der Kamera, abfotografiert, App aufs Handy
installiert, Kamera eingerichtet, WLAN-Passwort preisgegeben und Zack!:
Funktioniert.
Aber warum und zu welchem Preis?
Die Kamera muss natürlich mit unserem/einem Netzwerk verbunden
werden, klar. App auf dem Handy funktioniert weltweit, Internetzugang
vorausgesetzt. Das Livebild und Aufnahmen der Kamera kann ich in der App
sehen, ohne dass ich mein Netz irgendwie freigeschaltet hätte. Hm.
Natürlich „die Cloud“! Also, die Kamera lädt Livebilder auf einen
(meistens chinesischen) Server hoch. Und mit der individuellen Kennung,
die während der Einrichtung erzeugt wird, kann dann die App über die
chinesischen Server mein Videobild laden und darstellen. Also weiß ich
jederzeit weltweit, wer vor meinem Haus rumturnt.
Aber will ich das? Ich meine nicht, zu wissen wer vor meinem Haus
ist, sondern dass der Chinese das auch weiß. Und nicht nur das, was
macht mich sicher, dass die Kamera als Teil meines Netzes nicht das
gesamte Netz scannt und die gewonnenen Daten samt WLAN-Schlüssel
ebenfalls nach China schickt? Sicher macht mich da nichts.
Gibt es eine andere, ebenfalls komfortable Lösung mit meinem
Smartphone das Livebild zu sehen, ohne dass die Kamera nach China
sendet? Selbstverständlich, sonst hätte sich mein Kunde nicht an mich
gewandt. 😉
Es ist ein wenig aufwendiger bei der Einrichtung, funktioniert dann aber genau so gut.
- IP-Adresse der Kamera im Router mithilfe der Kindersicherung sperren, so dass sie nicht nach Hause telefonieren kann.
- Eigenes Netzwerk über einen DynDNS-Dienst (z.B. GoIP.de) erreichbar machen.
- VPN auf dem Smartphone und dem Router einrichten, so dass das Smartphone eine Verbindung ins heimische Netzwerk aufbauen kann
- ONVIF-Protokoll aktivieren, die meisten aktuellen IP-Kameras haben das
- ONVIF-fähige kostenlose App auf dem Smartphone installieren.
Voilá. Nun kann bequem vom Smartphone aus die VPN-Verbindung
aufgebaut werden. Dann ist das Smartphone quasi Zuhause, als wäre es im
heimischen WLAN. App starten und schauen, welche Rabauken gerade die
Hauswand beschmieren.
Eine Schüppe draufgelegt wird dann z.B. mit der Überwachungssoftware
iSpy, kostenlos und komfortabel mit Bewegungserkennung, Alarmaufnahmen
und Audio-Rückkanal. Die setzt allerdings voraus, dass ein Windows-PC
-oder Server 24×7 läuft. Und ja, Linux funktioniert auch. 😉